Träume sind Brücken

In einer Nacht, so klar und mild,
träumte ein Kind, so jung und wild,
von einem Land, so bunt und weit,
fernab von Sorge, fern von Leid.

Im Traum begann ein großes Fest,
Tiere kamen aus Ost und West.
Ein Bär auf Stelzen, froh und munter,
ein Löwe sang, die Vögel flogen mal hoch, mal runter.

Das Kind, es lachte, sprang herbei,
im Herzen leicht, die Seele frei.
Ein Hase reichte ihm die Hand,
führte es in ein Zauberland.

Sie tanzten durch die Wolkenweichen,
konnten das Zuckerbergenreich erreichen.
Dort, wo die Flüsse Milch und Honig flossen,
hat das Kind eine Blume gegossen.

Ein Schmetterling, bunt und fein,
lud nun das Kind zum Fliegen ein.
Sie schwebten durch die Lüfte leicht,
bis das Sternenmeer sie erreicht.

Im Traum, da war das Kind ein Held,
erkundete die ganze Welt.
Mit Drachen sprach es, alt und weise,
sie erzählten über die geheimste Reise.

Unter einem Regenbogen, hell und weit,
fernab von irdischem Neid und Streit,
entdeckte das Kind ein Tor aus Gold,
durchschritt es mutig, fühlte sich hold.

Hinter dem Tor, so wundersam,
ein Zauberwald, wo jedes Abenteuer begann.
Ein Einhorn kam, so stolz und schön,
lud das Kind ein, mit ihm zu geh’n.

Sie ritten durch die Nacht so still,
bis das Morgenlicht erwachen will.
Das Kind erwachte, die Augen klar,
wusste, der Traum war wunderbar.

Es nahm die Kraft aus Träumen sacht,
ein Lächeln, das vor Freude lacht.
Und kommt die Nacht, so still und dicht,
träumt es aus einer andren Sicht.

So träume, mein Kind, jede Nacht so frei,
deine Seele auf Reisen, die Phantasie entzwei.
Denn Träume sind Brücken in Welten so weit,
Begleiter durch Dunkel, Tröster in Leid.